Um ehrlich zu sein, war Mathe nie meine große Stärke in der Schule. Bis zur 10. Klasse war das Ganze zwar noch recht verständlich, doch spätestens als dann in der Oberstufe das Rechnen mit Buchstaben anstatt Zahlen anfing und mir nicht mal mehr mein Taschenrechner bei meiner Problemstellung helfen konnte, war es vorbei mit meiner Toleranz gegenüber Pythagoras & Co.

Ziemlich weit entfernt war also auch die Vorstellung, nach dem Abitur eine Ausbildung bei der Bank anzufangen. Da ja allgemein bekannt ist, dass der Banker den ganzen Tag nur am Rechnen ist und mit Zahlen jongliert. Nicht länger mit dem Anforderungsprofil des Bankazubis beschäftigt, stand mein Entschluss demnach relativ schnell fest – „Ich gehe studieren“ – und zwar irgendwas mit Wirtschaft und Informatik. Doch dass ein wirtschaftlicher Studiengang nicht nur aus Marktanalysen und Zeitung lesen besteht und Informatik nicht bedeutet, den ganzen Tag vor dem Laptop zu sitzen und Programme á la Matrix zu schreiben, ohne dabei das Thema Mathe zu berühren, wurde mir schnell klar.

Ich schmiss also mein Studium hin und griff nochmals den Gedanken auf, eine Ausbildung anzufangen. Dabei ging mir die Idee der Bankausbildung nach wie vor nicht aus dem Kopf. Doch auf noch mehr Mathe hatte ich eigentlich so gar keine Lust. Trotzdem informierte ich mich natürlich über einige Berufsbilder und Ausbildungsberufe, darunter auch die des Bankkaufmanns.

Doch nicht Analysis, Algebra und Topologie führten hier das Hauptbild an. Nein – viel mehr Eigenschaften wie Offenheit, Teamfähigkeit oder Vertrauenswürdigkeit waren hier maßgeblich vertreten. Und nachdem ich nun meine Ausbildung im Januar dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen habe, kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, dass persönliche und soziale Kompetenzen die größte Rolle bei der Ausbildung zum Bankkaufmann spielen.

Selbstverständlich ist auch eine nötige Fachkompetenz erforderlich und auch die ein oder andere rechnerische Aufgabe wird Teil der Ausbildung sein. Doch wer denkt: „Ohje, Ausbildung bei der Bank – da brauch ich sicher ’ne 1 in Mathe“, den kann ich beruhigen. Der Umgang mit Kunden und Kollegen, das offene Gespräch am Schalter, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit im Kundenverkehr spielen mindestens eine genau so wichtige Rolle. Denn die nötige Fachkompetenz sowie das Wissen lassen sich im Laufe der Ausbildung aneignen.

Wer sich also jetzt ein wenig in diesem Blogeintrag wiedergefunden hat und Lust bekommen hat, in den Beruf des Bankkaufmanns/-frau reinzuschnuppern, hat noch bis zum 7. März 2016 Zeit, sich für unser Infopraktikum anzumelden, um dort den richtigen Einblick in unser tägliches Tun zu gewinnen.

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